Mittwoch, 12. Juni 2013

"Als ich ein kleines, verliebtes Mädchen war" oder "Wenn ich das noch hätte..."

Ich habe gerade in anderen "Was hätte ich gern wieder"-Beiträgen geschnuppert, was denn so an Ideen und Werkzeugen vermisst und erwähnt wird. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, schoss mir ein nostalgischer Gedanke durch den Kopf, der mich zu diesen Post verleitet hat.
Ich fang mal mit meiner kleinen Geschichte an.

Als ich damals elf war, zogen wir in eine andere Stadt, da mein Papa eine neue Arbeitsstelle hatte. In der neuen Wohnung bezog ich endlich mein eigenes Zimmer und musste es mir nicht mehr mit meinem jüngeren Bruder teilen. Ich bekam allerhand neue Möbel und spannende Elektronik in mein Zimmer gestellt. Aber auch etwas Altes, das nun zu meinem neuen "Lieblingsspielzeug" wurde, fand hier seinen festen Platz - ein Kassettenrekorder. Man konnte zwei Kassetten hineinlegen und beispielsweise von der einen Kassette etwas auf die andere aufnehmen. Es gab auch ein Mikro und entsprechende Aufnahmen haben mir und meiner besten Freundin so manchen Nachmittag versüßt. Wir waren sogar mal eine ganze Nacht lang wach und haben eine eigene Radioshow aufgenommen, die ziemlich chaotisch und kindisch war, aber dennoch unvergessen bleibt. Noch heute lachen wir über unseren damaligen Witze.
Ein paar Monate später war ich das erste Mal verliebt und zwar in einen Jungen aus meiner Klasse. Wir schrieben uns Liebesbriefchen (seine habe ich alle noch!) und Zettelchen im Unterricht. Und eines Tages hatte ich die Idee, ihm ein Mixtape zu mischen. So richtig klassisch.
Ich meine, gibt es das heutzutage noch? Stellen Menschen anderen Menschen, die sie mögen, ihre Lieblingsmusik zusammen und fügen auch bedeutungsschwere Lieder ein, die vielleicht eine schüchterne Botschaft übermitteln sollen?
Ich erinnere mich, dass mein damaliger Lieblingsradiosender eine Wunschsendung im Programm hatte und die Radiomacher sogar immer vom Publikum gebeten wurden, die Lieder auszuspielen, damit sie komplett aufgenommen werden konnten. Und nach 10 Jahren ist auch diese romantische Geste verloren, obwohl so ein Tape ein sehr persönliches und aufwändiges Geschenk sein kann. Schade.

Jedenfalls habe ich mir verschiedene Kassetten aus der Bibliothek ausgeliehen und mir einige Lieder rausgesucht. Ich erinnere mich an ein Lied, dass mir besonders gut gefallen hat, auch wenn ich nicht viel damit anfangen konnte: Schrei nach Liebe von den Ärzten. Immer wenn ich dieses jetzt Lied höre, muss ich an diese Zeit zurück denken.
Ich stellte also eine komplette Kassette aus Radioaufnahmen sowie kopierten Liedern zusammen und sprach sogar zwischendurch ein paar Sätze ein, um dem Mixtape noch eine persönliche Note zu geben. Außerdem sollte mein Schwarm ja nicht vergessen, von wem er dieses Geschenk bekam. Es machte unheimlich viel Spaß, etwas selbst und nur nach den eigenen Wünschen zu gestalten.

Leider habe ich die meisten Kassetten nicht mehr und sie auch nach mehreren Suchaktionen im Nostalgiewahnsinn nicht gefunden. Mir fällt nichts ein, mit dem ich sie damals hätte speichern können. Ich dachte wirklich, die Kassetten würde ich für immer behalten. Und es gibt bestimmt kein Tool, dass meine Aufnahmen zurück bringen könnte. Aber ich hätte sie wirklich SO gern wieder.
Denn zwischen all den neuen, funkelnden Spielzeugen, wie Smartphones, Tablets, Ultrabooks und Co sind es trotzdem oft die älteren Dinge, beispielsweise eine Schreibmaschine, die ersten Spielkonsolen-Generationen oder eben vererbte Kassettenrekorder und ihre kindischen Aufnahmen, die wir spannend finden, weil sie uns an eine schöne Geschichte erinnern.

Bis bald,
Nici

P.S.: Das Mixtape habe ich übrigens nie abgegeben, weil ich viel zu feige war. Wer weiß also, wo es in diesem Moment herumliegt, verstaubt und somit ungehört bleibt.

P.S.S: In einer "persönlichen" Seminarstunde hätte ich diese Geschichte wahrscheinlich niemals erzählt ;)

Montag, 10. Juni 2013

Meine Meinung zum 2. Expertenvortrag // Gabriele Vollmar über Kompetenzen und Wissensmanagement

In diesem Beitrag soll es kurz um meinen Eindruck des Expertenvortrags zum Thema "persönliches Wissensmanagement" gehen. Diesmal hielt ihn Gabriele Vollmar, selbstständige Unternehmensberaterin, Präsidentin der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V und Dozenten an verschiedenen Universitäten.

Es soll um die persönliche Perspektive des Wissensmanagement gehen, die Einordnung dessen in die Schulpraxis und verschiedene Strategien. Die Hauptfragen sind: Was sind meine Kompetenzen? Wie kann ich diese einschätzen? Was ist eigentlich eine Kompetenz und welche Rolle spielen sie in meinem zukünftigen Leben?

Mitschriften desVortrags kann man hier im Etherpad angucken. Die Präsentation steht auch schon online auf der Sooc-Homepage zur Verfügung.

Ich möchte aber lieber ein kleines Fazit ziehen, anstatt zu wiederholen, was besprochen wurde.
Der Vortrag war sehr interessant, die Beteiligung der Teilnehmer diesmal größer, hatte ich zumindest das Gefühl, als beim ersten Vortrag. Und die Diskussion danach war sehr angeregt, vielfältig, locker und hat neue Perspektiven eröffnet. Ich denke, nun habe ich das erste Mal den Vorteil des MOOCS bzw. eines Onlinevortrags gespürt. Im Chat ist die Kommunikation schneller und einfacher als im Seminarraum. Da es eine Moderation gibt, werden Fragen und Anregungen weitergeleitet,  und das Ganze erhält eine Struktur und ist nicht zu chaotisch.
Das Gute: es kommt jeder zu Wort, es gibt weniger Scheu, etwas zu bemerken oder zu fragen und man kommt untereinander viel einfacher ins Gespräch (obwohl die Teilnehmer so unterschiedlich sind, aber das merkt man ja online nicht). Das alles kann nebenbei passieren, ohne die/den Vortragende/n zu stören. Dadurch, dass die Kommunikation so schnell abläuft, kann es aber auch passieren, dass man von einem ins andere Thema fällt und Fragen oder Anregungen nun thematisch nicht mehr reinpassen. Allerdings geht kein Gedanke verloren, auch wenn er evtl. überlesen wird. Außerdem kann man sich den Vortrag so oft ansehen, wie man möchte. Auch wenn man mal unaufmerksam ist, beispielsweise während man tippt oder kurz den Raum verlässt, muss man keine Angst haben, etwas "für immer" verpasst zu haben. Ihr wisst, was ich meine.
Besonders schön finde ich, nebenbei die Möglichkeit zu haben, empfohlene Internetseiten sofort öffnen oder erwähnte Namen, Theorien, Konzepte usw. nachschlagen zu können. Klar kann man das auch in der normalen Vorlesung an der Uni tun aber ich selbst nehme meinen Laptop nie mit. Zu schwer und er lenkt mich eh nur ab ;) Außerdem sitzt vielleicht jemand hinter mir, der mir heimlich auf den Bildschirm lunscht und diesen Gedanken finde ich unbehaglich.

Mir hat der Vortrag sehr gut gefallen und ich habe viele Anregungen bekommen. Vor allem das Kompetenzrad ist eine interessante Möglichkeit, seine Wissensbilanz darzustellen. In den nächsten Tagen wird in dieser Richtung sicher was von mir kommen, in Verbindung mit meiner (verspäteten) PLE.

Wie fandet ihr den Vortrag, im Vergleich zum letzten Mal? Woran lag es, dass die Beteiligung größer und die Diskussion fließender waren? Themensache? Oder haben sich mittlerweile alle ganz gut an Adobe Connect gewöhnt und ihre Scheu abgelegt? Würde gern von euren Eindrücken lesen.

Bis dann,
Nici

Symbaloo - ein neues Werkzeug im Browserkasten

Hier könnt ihr sehen, wie mein Home-Webmix aufgebaut ist.

Hallo liebe Leser,

heute möchte ich euch von einem neuen Tool berichten, dass ich seit mittlerweile zwei Wochen benutze. Den Hinweis darauf gab es während des Expertenvortrags von Martin Ebner, als es um PLEs ging.

Was ist Symballo?
Symbaloo ist eine Bookmarking-Seite, die man privat idealerweise als Startseite benutzt. Man legt sich ein eigenes Profil an und kann deshalb auch von jedem PC oder auch Smartphone auf seine Lesezeichen zugreifen. Die Basicversion kostet nichts, auch die App kann man sich kostenlos aus seinem Appstore des Vertrauens runterladen. Es gibt da allerdings praktischerweise zwei Versionen: Symbaloo und SymbalooEdu, die speziell an die Verwendung im Unterricht angepasst ist. Aber meine Gedanken dazu später.

Wie funktioniert das?
Nachdem man sein Profil erstellt hat, sieht man den Homescreen vor sich. Da sind viele bunte Kacheln mit Aufschriften, in der Mitte ein Eingabefeld und rund herum verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Die Optik erinnert stark an einen Homescreen auf dem Smartphone und so ähnlich funktioniert es auch.
Es ist ziemlich einfach, ein Lesezeichen zu erstellen. Man geht auf ein durchsichtiges Feld, da erscheint dann die Aufschrift "hier hinzufügen". Sobald man darauf klickt, erscheint links eine Leiste, in der man diese neue Kachel konfigurieren kann. Man gibt zunächst die URL ein, Symbaloo findet dazu meist das passende Logo und den Namen der Seite von selbst. Für das Layout der Kachel kann man zwischen verschiedenen Farben oder dem Originalsymbol wählen. Speichern, fertig. Jederzeit kann man per Linksklick jene Kachel verschieben, bearbeiten oder auch auf Facebook und Twitter teilen.
Übrigens hat man zu Beginn nur einen Webmix, so nennt sich diese Fläche auf der sich die Kacheln befinden. Man kann sich natürlich mehrere anlegen, beispielsweise einen für seine sozialen Medien, einen für Unikram, einen zur Unterhaltung, einen um interessante, lose Links abzuspeichern, wie man eben möchte. Erklärungen mit Bildern und alle Infos rund um die Seite findet man auch (allerdings auf Englisch) auf dem dazugehörigen Blog.

Edit: Ich habe gerade (einen Tag nach Veröffentlichung dieses Posts) beim Starten meines Browsers überlegt, ob ich die komplette Facette der Möglichkeiten schon entdeckt habe. Während ich also experimentierfreudig auf verschiedene Buttons klicke, werde ich auf einmal auf den Blog weitergeleitet. Dort findet man schon vorgefertigte Symbaloo-Webmixe zu verschiedenen Themen. Sie reichen von den lustigsten und bekanntesten Internetvideos über die wichtigsten Nachrichten aus aller Welt, bis hin zu einem Webmix mit nützlichen Links zum Thema Schwangerschaft oder Erziehung. Ich habe auch einen Webmix namens "Online Educational Games" gefunden. Es gibt wirklich so gut wie alles, leider größtenteils auf Englisch. Ich habe neun deutsche Webmixe gefunden, allerdings nicht sehr nützliche. Man kann aber seinen eigenen Webmix veröffentlichen und so anderen auch deutsche Versionen zur Verfügung stellen.

Mein persönliches Fazit
Wie erwähnt benutze ich Symbaloo nun schon einige Wochen und bin eigentlich sehr zufrieden. Allerdings ist es bei allen neuen Werkzeugen so, dass man sich erstmal daran gewöhnen muss, sie zu benutzen. Ganz automatisch öffne ich meinen Browser und kurz darauf einen neuen Tab, um auf Facebook oder GMX zu gelangen. Es ist einfach so drin, die ersten Buchstaben der URL einzutippen, obwohl ich auf Symbaloo, meiner Startseite, nur auf die Kachel klicken müsste.
Außerdem müsstet ihr mal meine Lesezeichenzeile über den Tabs sehen. Ich habe dort mindestens 7 Ordner angelegt mit Links zu den Themen Sooc13, Studium, Reisen, Rezepte und so weiter. Ich könnte diese alle auf Symbaloo übertragen, allerdings müsste ich es dann auch immer öffnen, wenn ich ein bestimmtes Lesezeichen suche. In meiner festen Bookmarkzeile habe ich allerdings jederzeit Zugriff, egal auf welcher Seite ich mich befinde.
Auch wenn ich etwas übersetzen, googeln, Bilder suchen, eine Route nachgucken oder das Wetter erfahren will, geht das über Symbaloo total fix (sobald man, wie ich, gewisse Kacheln, die schon zu Beginn gestellt werden stehen lässt.). Man muss nicht erst Wikipedia oder Google Translator/ Maps öffnen. Das Wetter wird bei Bedarf auch angezeigt. Allerdings ist das bei mir einfach Gewohnheitsmuster drin, es oben rechts in die Suchleiste meines Browsers einzugeben.
Unpraktisch finde ich auch, dass sich der angeklickte Link in einem neuen Tab öffnet, aber nur vordergründig. Also werde ich sofort auf diese Seite geleitet. Schade, dass man das nicht hintergründig öffnen lassen kann. Ich öffne nämlich gern alles in verschiedenen Tabs und klicke mich dann in Ruhe von einem zum nächsten oder wechsle schnell dazwischen hin und her.
Als spontanes Beispiel fällt mir die Planung eines Unitages ein. Ich möchte dabei gern schnell zwischen meiner Wegplanung (DVB), der Mittagessenplanung (Mensaplan vom Studentenwerk) und Veranstaltungsplanung (Opal) switchen können. Da dauert es mir fast ein bisschen zu lange, einen Link zu öffnen und dann auf den Symbaloo-Tab zurück gehen zu müssen, um den nächsten anzuklicken. Das ist aber wirklich nur meine persönliche Meinung dazu, da ich ja schnelles Arbeiten am PC mittlerweile ganz anders gewohnt bin.

Wie kann man Symbaloo zum Lernen nutzen?
Wenn man die Seite mal via Google sucht, erscheinen sofort Beiträge die Symbaloo mit den Begriffen E-Learning und PLE in Verbindung bringen.
Ich denke aus der Perspektive der Lehrenden (ich gehöre nicht dazu als normale Bachelorstudentin) ist es ein sehr praktisches Tool, um die Schüler an Materie aus dem Unterricht heran zu führen. Ich denke folgende Punkte könnten meiner Meinung nach positive Aspekte sein:
  • Der Schüler lernt, welche Seiten gute/ seriöse Informationen liefern und welchen er da nicht blind vertrauen sollte.
  • Der Schüler wird ein Stück weiter in Richtung selbstständiges Lernen geschoben. Wenn der Lehrer eine Empfehlung für eine interessante Informations-/ Lernseite gibt und die URL bloß an die Tafel schreibt, wird kaum ein Schüler sie wirklich ausprobieren. So allerdings ist der Aufwand für den Schüler etwas geringer.
  • Man kann den Schülern bessere Möglichkeiten geben, sich über ein neues Thema vorzubereiten, Sekundärliteratur zu erforschen, neue Seiten des evtl. trockenen Materials zu entdecken.
  • Wenn man Symbaloo interaktiv für die Schüler macht, ist der Austausch untereinander viel besser möglich. Neue Aufgaben in Verbindung mit dem zur Verfügung gestellten Material könnten den Unterricht abwechslungsreicher machen.
  • Der Schüler wird in seinem Umgang mit dem Internet gelenkt und seine digitalen Kompetenzen werden gefördert.
Wo es Pro gibt, ist Contra nicht weit. Die Frage ist hier, wie stark man kontrollieren und steuern kann, was die Schüler mit einem interaktiven Symbaloo anstellen. In der Sekundärstufe kann ich mir aber schon einen verantwortungsbewussten Umgang vorstellen. Für jüngere Schüler ist dieses Werkzeug natürlich nicht so optimal. Obwohl es vielleicht auch eine interessante Option wäre, das Symbaloo den Eltern zugängig zu machen, die dann gemeinsam mit dem Kind das Web erforschen könnten. So können auch noch die Eltern das Onlineverhalten der Kinder überprüfen und lenken. Ist aber nur so eine Idee...

Die EDU-Version für Klassen kostet übrigens Geld. Man kann es im ein- oder zweijährigen Abo kaufen. Wie das allerdings in Deutschland verwendet werden kann, weiß ich nicht. Habe das auf dieser englischsprachigen Seite gefunden. Hier werden auch nochmal sehr viele verschiedene positive und negative Aspekte zusammen gefasst.

Ich glaube hier kann ich erstmal einen Punkt setzen. Ich hoffe ich konnte euch einen guten Überblick bieten. Ist ja nichts neues, da ja der größte Teil schon bei dem Vortrag davon gehört hat. Aber vielleicht kann ich euch ja anregen, es auch auszuprobieren. Auch wenn der alltägliche Gebrauch bei mir noch nicht so fließend ist, finde ich die Möglichkeit, auf meine vielen Bookmarks von überall zugreifen zu können einfach fantastisch.

Na, dann wäre die erste Aufgabe zum 2. Themenblock schon mal ins Rollen gekommen. Ich suche mir aber auch noch ein oder zwei Tools aus der Top100- Liste oder dem Learners Garden heraus und berichte euch darüber.

Bis später,
Nici

Freitag, 7. Juni 2013

Eigenreflexion zum Beitrag "Hochwasser in Dresden 2013 und die Rolle sozialer Medien"

Aus aktuellem Anlass möchte ich mich auch gern über die sehr beeindruckende und hilfreiche Wirksamkeit der Social Media in Dresden und Umgebung äußern. Dieser Post hat mich dazu angeregt, das ein bisschen zu reflektieren.

Ich bin wahnsinnig überrascht, über die unendliche, anhaltende Bereitschaft der Dresdner und mit welcher Selbstverständlichkeit viele jeden Tag, auch nach der eigenen Arbeit, nochmal anpacken und helfen.
Sehr hilfreich finde ich Seiten wie Fluthilfe Dresden auf Facebook, die sich vor nicht einmal einer Woche gegründet hat, jetzt aber schon über 47.000 Likes hat!
Die Koordination verläuft tatsächlich teilweise sehr chaotisch ab, da viele Leute viel posten und keiner Überprüft, was stimmt, wo wirklich Helfer gebraucht werden usw. Ich habe gestern sehr oft lesen müssen, dass Menschen nicht so recht wissen, wohin sie sollen, widersprüchliche Aussagen bzgl. Kapazitäten und Bwenötigung von Hilfe gemacht werden und am Ende keiner mehr weiß, wos lang geht. Allerdings werden diese Seiten auch nicht von offiziellen Stellen betrieben sondern von den Bürgern, die nah dran sind, einfach mehr tun wollen und die aktuellen Online Tools auch zu nutzen wissen. Ich selbst wusste beispielsweise nicht, dass man solche sehr nützlichen Infokarten über Google-Maps erstellen kann.
Ein interessanter Artikel der DNN-Online, in dem auch die Rolle von Facebook und Twitter hervorgehoben wird, ist hier zu finden. Dort wird gesagt, dass
bei der Jahrhundertflut 2002 [...] die sozialen Netzwerke noch in den Kinderschuhen gesteckt [hätten]. International würden Facebook und Twitter mittlerweile schon stärker bei Katastrophen eingesetzt - etwa bei dem Erdbeben in Haiti.
Wir sind alle schnell, weitläufig und grenzenlos verbunden, können uns austauschen, absprechen und das alles mit relativ kleinem Aufwand.
Kritisch sollte aber auch betrachtet werden, dass die Menschen oft helfen wollen, aber eigentlich nicht genau wissen, wie was ablaufen muss, um effektiv zu sein. In dem Artikel gibt es das Beispiel der nutztlosen Sandsackmauer auf einem der Deiche. Wenn vor Ort keine konkrete Anweisungen gegeben werden, kann noch so viel Ehrgeiz und Konnektivität in die völlig falsche Wirkungsrichtung umschlagen. Es fehlen Sandsäcke, die Helfer haben viel Energie verschwendet, die an anderer Stelle wichtiger gewesen wäre, es fallen zusätzliche Rückbauarbeiten an und dahinter verbirgt sich bei jedem Beteiligten eine ganze Menge Ärger.

Ich denke hier kommt das ganz normale, alltägliche Problem der Sozialen Medien durch. Alle machen mit und dadurch kommt eine hiesige Informationsflut auf uns zu. Aber keiner weiß genau, ob und welchen Informationen man trauen kann, ob vielleicht ein Missverständniss vorliegen kann oder sogar ein Troll dahinter steckt.
Irgendeine Hilfe - besser als gar keine Hilfe? // Source: pinselbube.de

Ein abschließender Gedanke noch zur Thematik der "jungen Helfer": Ich habe 2002 entfernt genug gewohnt, um nicht selbst vom Hochwasser betroffen zu sein. Trotzdem habe ich im Laufe der Jahre sehr viel von den Aufbauarbeiten mitbekommen. Ich denke viele junge Menschen wissen nicht mehr so viel vom Kampf gegen das Hochwasser 2002, aber sie wissen sehr wohl, wie viel Anstrengung und Ausdauer die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau von Häusern, Straßen und der Infrastruktur kosten. Und um das alles zu schützen, was in den letzten Jahren von ihren Eltern und vielleicht auch von ihnen selbst wieder aufgebaut wurde, kämpfen sie mit großem Ehrgeiz und Willen gegen die Wassermassen. Und das schönste daran: Es kommt wirklich gute Stimmung auf unter den Helfenden, doch falls die Lage kritisch wird, kann trotzdem jeder schnell, konzentriert und effektiv anpacken.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Themenblock 2: 'Werkzeuge für persönliches Lern- und Wissensmanagement' - Was kommst jetzt?

Ein neuer Themenblock ist am Start und diesmal scheint es einen Zacken interessanter zu werden. Nicht nur das Thema ist individueller für jeden einzelnen, sondern auch die Aufgaben werden komplexer, praktischer, persönlicher und vielleicht sogar hilfreicher. Und es gibt diesmal 4 Aufgaben anstatt 2.
Ich habe das Twitter-Experiment (noch) nicht selbst ausprobiert, aber habe natürlich mitbekommen, dass es bei vielen kaum bis gar keine Ergebnisse brachte. Oder eben nur sehr enttäuschte Reaktionen. Ich vermute, das liegt eben auch daran, dass viele erst für den Sooc einen Twitteraccount eingerichtet und daher wenige Follower haben. Mein eigener Account besteht seit Anfang des Jahres 2013 und ich habe mickrige 12 Follower. Ich kenne auch nur sehr wenige Leute aus meinem Freundeskreis, die Twitter nutzen und überhaupt damit umzugehen wissen.

Aber zurück zum Thema - die Aufgaben zum Themenblock 2! Ich finde diese so toll, weil ich sehr gerne neue Sachen entdecke, ausprobiere und darüber hinaus erfahren möchte, wie ich bestimmte Unterhaltungstools sinnvoll für mich einsetzen kann. Allein das Social Media Prisma lässt mich staunen und ich bemerke jetzt schon: Ich benutze davon viel mehr, als mir spontan eingefallen wäre. Aus 25 Kategorien habe ich von mindestens 20 wenigstens ein Tool schon benutzt. Und regelmäßig gebrauche ich 15 dieser Kategorien! Das surfen im Internet ist schon so normal geworden, dass wir Foren, verschiedene Apps und Messenger gar nicht mehr als Werkzeug ansehen.
Es geht also darum, sich Gedanken über die vorhandenen Werkzeuge zu machen. Was benutze ich selbst? Was benutzen andere, das ich nicht benutze und vice versa. (Mir fällt schon was ein!) Wir sollen eine persönliche Wissensbillanz  erstellen, ähnlich wie die PLE. Dazu gibts nochmal einen Infotext - was ist eine Wissenbillanz? von Gabriele Vollmar und Christian Keller.

Auf Aufgabe 2 freue ich mich sehr! Neue Tools ausprobieren, testen, beurteilen usw. Allerdings scheinen mir die vorgeschlagenen Seiten sehr unterschiedlich zu sein. Top 100 Tools von Jane Hartist eine einfache Liste, aus der nicht sofort deutlich wird, worum es sich genau handelt und welche Vorteile dieses Tool gegenüber ähnlichen Seiten hat. Sobald man den Namen des Tools anklickt, erscheint eine nähere Erklärung, Nutzererfahrungen usw. Dahingegen ist Learners’ Garden sehr verspielt aufgebaut und in 4 Felder aufgeteilt, die dann wieder Unterkategorien haben. Top 100 Tools ordnet sie nach Rang und Nummer, Learner's Garden nach der Art und Benutzung. Mal sehen, welche neuen Dinge ich hier entdecken kann. Übrigens! Ein neues Management-Tool habe ich schon während des Vortrags von Martin Ebner für mich entdeckt - Symbaloo. Darüber werd ich nochmal erzählen, weil ich das gar nicht schlecht finde.


Aufgabe 3 soll helfen, den sooc zu verbessern, eigene Ideen, Wünsche und anderweitige Entfaltung zu ermöglichen und realisieren. Bisher gabs nur Twitter und einen Blog, nun auch eine Facebookgruppe (der ich mich ungern anschließen möchte). Weiteres wird folgen. Oder auch nicht!?

In Aufgabe 4 werden wir alle sentimental und denken an unsere Vergangenheit zurück. Konkret heißt es:
"Viele Dinge, die wir zum Lernen benötigen oder dabei erstellt haben, finden wir heute nicht wieder oder sie verstauben in den Archiven von Schulen und Universitäten. Was hätten Sie heute gern noch? Welche(s) Werkzeug(e) würden Sie heute nutzen, um diese kleinen Lebens- oder Lernprodukte zu dokumentieren und somit zu bewahren?"

Ich bin gespannt und werde auch gleich anfangen, mir zusätzliche Texte durchzulesen und Ideen für eigene zu sammeln. Außerdem findet morgen der Vortrag zum Themenblock statt: 16:00-18:00 Uhr Live-Session mit Gabriele Vollmar. Bin auf jeden Fall dabei und sehr gespannt.

Ich hoffe dieses Mal wird es leichter, dran zu bleiben, mitzumachen anstatt nur mitzulesen. Man muss sich ja doch immer wieder zum bloggen animieren, fast zwingen, wenn einem spontan keine gute Idee einfällt.

Ich wünsche mir und euch jedenfalls weiterhin viel Spaß beim Moocen!
Bis dann,
Nici

Kurzer Aussetzer, weiter gehts!

Liebe Leser,

meine Abwesenheit und Inaktivität möchte ich entschuldigen. In einem Kommentar zu meinem Impulsbeitrag zum 1. Themeblog wurde gesagt, dass es irgendwie ganz sympathisch ist, dass ich bisher nichts weiter veröffentlich habe, allerdings war das keine Absicht oder lag an meiner Faulheit.

Ich habe eine PLE erstellt, den Vortrag von Martin Ebner über Adobe Connect verfolgt, ich habe auch in den Blogaggregator geschaut, auf Twitter den Hashtag #sooc13 regelmäßig verfolgt und so weiter.
Leider gab es privat ein paar Turbolenzen die für mich vordergründig waren und das Bloggen fiel mir in den letzten 2 Wochen sehr sehr schwer. Natürlich hat das auch was mit Selbstdisziplin zu tun, die man vor allem in einem Onlinekurs braucht.
Ich werde zum Themeblock 1 trotzdem noch entsprechende Sachen veröffentlichen, schreiben und teilen. Es ist vielleicht ein bisschen spät, aber ich möchte dennoch meine Gedanken dazu zusammenfassen.

Bitte verzeiht ;)
Bis bald, Nici

Mittwoch, 15. Mai 2013

Mein Impulsbeitrag zum Themenblock 1: "Lernen 2.0 - Theorien und Ansätze"

Vorgestern ging also der erste Themenblock-Beitrag auf der Homepage des Sooc13 online und ganz viel Material, Anregungen und Verlinkungen strömten auf mich ein. Ich gebe zu, schon jetzt kommt da eine ganze Informationswelle und bricht über meinem Kopf. Das wurde in den Präsenzveranstaltungen schon erwähnt ("Macht euch keine Sorgen, wenn ihr nicht alles schafft. Es wird so viele Beiträge geben, dass das zeitlich gar nicht machbar ist"). Auch den Überblick bei Blogaggregator, Sooc-Tweets, Verlinkungen für Absprachen und sonstiges zu behalten,fällt mir zugegebenermaßen etwas schwer. Aber ich werde mich schon da reinfuchsen.

Es geht nun erstmal drei Wochen lang um die Theorien und Ansätze von Lernen 2.0, E-Learning, Konnektivismus und Persönliche Lernumgebungen.
Lernen 2.0 leitet sich vom Begriff Web 2.0 ab, der von Wikipedia folgendermaßen erklärt wird:
Web 2.0 ist ein Schlagwort, das für eine Reihe interaktiver und kollaborativer Elemente des Internets, speziell des World Wide Webs, verwendet wird. Hierbei konsumiert der Nutzer nicht nur den Inhalt, er stellt als Prosument selbst Inhalt zur Verfügung. Der Begriff postuliert in Anlehnung an die Versionsnummern von Softwareprodukten eine neue Generation des Webs und grenzt diese von früheren Nutzungsarten ab. Die Verwendung des Begriffs nimmt jedoch zugunsten des Begriffs Social Media ab.
 Ich finde ja das Konzept des PLE (Personal Learning Enviroment) sehr interessant. In der Schule hat es mich oft genervt, dass alle Schüler die gleiche Aufgabe auf die gleiche Art und Weise lösen sollten. Klar, fürs Abitur sollten ja auch alle einheitliches Wissen besitzen, gleiche Chancen und so.
Aber hier wird nun ein Konzept aufgegriffen, dass den Lerner endlich selbst, ganz individuell entscheiden lässt, WAS er lernen möchte, WELCHE LERNZIELE er sich setzt und WIE er zu diesem Wissen gelangt, es erlernt und übernimmt. Im Vordergrund steht auch das Teilen und der Austausch des Wissens mit anderen, hier kommt wieder das Web 2.0 zum Einsatz.
Mir gefällt, dass der Lerner (und nicht das Material, der Lehrstoff) im Zentrum des Lernens steht. Natürlich ist mir auch klar, dass in der Schule den meisten die nötige Disziplin für selbstständiges Lernen fehlt und in einem Jahrgang mit 50 Leuten nicht alle etwas anderes lernen können. Aber als Teil des Unterrichts fände ich das auf jeden Fall interessant.

Ein Gedanke, der mir auch kam, während ich mir den ersten Absatz durchlas, war folgender: Es wird davon gesprochen, dass, obwohl das Internet schon etwas länger Bestandteil unseres Alltags ist, es erst jetzt Teil unseres Bildungssystems wird.
Zugegeben, in der Uni ist es wahrscheinlich schon mehr als normal, sich Material aus dem OPAL herunterzuladen und über die Facebookgruppen seiner Fakultät auszutauschen. Aber in den Schulen haben die Lehrer immer noch Angst vor dem großen Sumpf des WWW und wenn ich an meine Schulzeit zurück denke, waren auch die technischen Möglichkeiten nicht so ausgereift. Viele kennen die Möglichkeiten nicht, können sie nicht nutzen oder stehen ihnen mit Skepsis gegenüber, mit der Meinung, dass es die Schüler sowieso nur von den wesentlichen Lerneinheiten ablenken könnte. Wir brauchen wohl viel mehr junge, neugierige Lehrer, die sich auch trauen, von den klassischen Lehrmethoden abzuweichen und Experimente zu wagen. Der Lehrplan wird aber leider auch nicht von solchen gemacht und ist daher immer noch recht steif und altmodisch.
Das ist mir aber alles nur in einer Millisekunde durch den Kopf geschossen. Vielleicht hat ja jemand anderes Interesse daran, seine Sichtweise zu äußern und tiefer in diese Materie vorzudringen. ;)

 Ahja, jetzt wird's nochmal interessant, da steht was von Was kann ich tun?
Die Teilnehmer bekommen zwei Aufgaben. In der ersten sollen wir uns mit unserer ganz eigenen PLE, also persönlichen Lernumgebung, befassen und dazu eine grafische Übersicht erstellen.
Die zweite Aufgabe nennt sich "Konnektivismus erfahren" und stellt zwei Experimente vor, aus denen man sich eines aussuchen kann. Man muss auf jeden Fall bei beiden Experimenten jemanden via Twitter finden, der sich mit etwas Speziellem gut auskennt. (Frage an mich selbst: Womit kenne ich mich eigentlich gut aus?? Mh.. Erstmal überlegen) Entweder man tritt bei dieser Aufgabe, soweit ich das richtig verstanden habe, mit SOOC-Teilnehmern oder völlig fremden Leuten in Kontakt. Oder sind in beiden Aufgaben nur die SOOC-Teilnehmer gemeint? Vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen?

Zusammenfassend steht also erstmal folgendes auf dem Plan:
  • in den kommenden Tagen & Wochen Antwortbeiträge zu den anregenden Postings von sooc13 schreiben
  • die 2 Aufgaben erfüllen (PLE und Twitter)
  • die erste Live-Session von Martin Ebner am 27.05. zum Thema “Persönliche Lernumgebungen” miterleben
  • den Blogaggregator verfolgen (habe da gerade einen Beitrag von einer empörten Teilnehmerin gefunden, mit langem Antwortkommentar vom Auslöser der Empörung darunter. Das nenne ich gleich mal einen dynamischen Start! ;D )

Also dann, an die Arbeit, auf auf, let's go. Ich bin sehr motiviert und freue mich auf die kommenden Posts, die ich selbst schreiben und vom Rest lesen darf ;)

Bis dahin, viel Spaß beim moocen!
Nici